FETTABSAUGUNG - LIPOSUKTION

Für wen ist eine Fettabsaugung nicht geeignet?

Eine Fettabsaugung ist nur dann durchführbar, wenn ausreichend Fettgewebe vorhanden ist. Wichtig ist, dass man sich für einen gesunden Lebensstil entscheidet und nicht dem Drang nach krankhafter Reduktion von Fettmasse nachgibt, da dies gesundheitliche und psychische Folgen haben kann. Wenn nur wenig Fettmasse vorhanden ist, das Gewebe aber dennoch locker und hängend erscheint, könnte das Problem im Bindegewebe liegen. Ein erschlafftes Bindegewebe kann fälschlicherweise den Eindruck von Fettdepots vermitteln. In solchen Fällen wird eine bloße Fettabsaugung kein zufriedenstellendes Ergebnis liefern. Alternativen wie eine operative Straffung oder eine BodyTite-Straffung bei weniger ausgeprägten Arealen sollten in Betracht gezogen werden.

 

Wann ist der beste Zeitpunkt?

Die Fettabsaugung ist eine ästhetische Operation, bei der kein zeitlicher Druck besteht. Jede Patientin und jeder Patient wählt den Zeitpunkt für den Eingriff aus persönlichen Beweggründen. Grundsätzlich kann die Operation in jedem Monat durchgeführt werden. Da nach der Operation das Tragen von Kompressionswäsche notwendig ist, entscheiden sich viele eher für die kühleren Monate. Eine Fettabsaugung kann zudem als Motivation dienen, den Schritt zu einer Diät oder Ernährungsumstellung zu erleichtern.

 

Wie läuft die Operation technisch ab?

Die Fettabsaugung ist ein chirurgischer Eingriff, der je nach Fettmenge und behandelten Regionen etwa eineinhalb Stunden dauert. Nach einer ausführlichen Erstberatung werden die zu behandelnden Regionen vor der Operation markiert. Sollten kurz vor der Operation noch Änderungswünsche bestehen, können diese bei der obligatorischen Besprechung vor OP-Beginn geklärt werden.

Wir führen die Operation mit der schonendsten Methode zur Fettabnahme durch, der wasserstrahl-assistierten Fettabsaugung (WAL). Dabei wird eine stumpfe Kanüle über etwa 4 mm große Einstichstellen an unauffälligen Stellen eingeführt. Diese Kanüle erzeugt einen fächerförmigen Wasserstrahl, der die Fettzellen aus dem Gewebe löst und sie simultan absaugt. Das infiltrierte Wasser ermöglicht es, die abgesaugten Areale genau zu beurteilen und das Risiko von Dellen und Rillen zu minimieren. Der sanfte Druck schützt die Bindegewebsstrukturen vor Schäden, sodass es kaum zu Verletzungsschmerzen kommt.

Das Fett-Wasser-Gemisch wird anschließend in einem sterilen Behälter gesammelt und verworfen, es sei denn, es soll für eine Eigenfetttransplantation verwendet werden. Nach der Absaugung werden die kleinen Einstichstellen mit einer dünnen Naht verschlossen und mit einem saugfähigen Pflasterverband abgedeckt. Direkt nach der Operation wird Ihnen eine maßgeschneiderte Kompressionswäsche angelegt, um Wassereinlagerungen im umliegenden Gewebe und damit Schwellungen vorzubeugen.

 

Welche Art der Anästhesie ist notwendig?

Während der Operation werden Sie sediert, was bedeutet, dass Sie sich in einem Dämmerschlaf befinden und von der Operation nichts spüren. Eine Vollnarkose ist in der Regel nicht erforderlich. Der Unterschied zwischen Narkose und Sedierung liegt in der Art der verwendeten Medikamente und dem Verzicht auf eine künstliche Beatmung. Bei der Sedierung atmen Sie selbstständig, was von vielen PatientInnen als weniger belastend empfunden wird.
Kann man den Eingriff mit anderen Eingriffen kombinieren?

Die Fettabsaugung kann mit verschiedenen anderen Eingriffen kombiniert werden. Oft entscheiden sich PatientInnen für eine zusätzliche Straffung des abgesaugten Areals, insbesondere bei lockerem Bindegewebe und überschüssiger Haut. Auch kleine Eigenfetttransplantationen zur Auffüllung von Volumendefekten im Gesicht oder an den Lippen sind gefragt.
Chirurgische und konservative Alternativen

Vor jedem chirurgischen Eingriff sollten auch alternative Behandlungsmethoden in Betracht gezogen werden. Eine Operation sollte nur dann erfolgen, wenn konservative Alternativen nicht ausreichen. Im Fall der Fettabsaugung gibt es immer die Möglichkeit einer Lebensstiländerung, inklusive einer strengen Diät.

Eine nicht-invasive Alternative zur Fettabsaugung ist die Kryolipolyse. Bei dieser Methode wird das Fettgewebe kurzfristig Kälte ausgesetzt, um ein Absterben der Fettzellen zu initiieren. Diese schmerzfreie Methode ist zwar nicht so radikal und wirksam wie herkömmliche Fettabsaugungen, bietet aber eine gute Alternative für PatientInnen, die eine Operation vermeiden möchten.

Das BodyTite-Verfahren ist eine weitere Alternative, bei der das Fettgewebe durch Hitze geschmolzen und dann abgesaugt wird. Der Vorteil dieser Methode ist die gleichzeitige Straffung des Bindegewebes und der Haut. Darüber hinaus stehen auch Ultraschall- und Vibrationstechniken zur Verfügung. Nach gründlicher Testung und wissenschaftlicher Auswertung haben wir uns auf die beschriebenen Verfahren spezialisiert.

 

Wird diese Operation ambulant oder stationär durchgeführt?

Die Fettabsaugung wird ambulant in unserer Ordination durchgeführt. Insgesamt sollten 3-4 Stunden eingeplant werden. Die eigentliche Operationszeit beträgt zwar nur 1,5-2 Stunden, aber es muss auch Zeit für die Vor- und Nachbereitung eingeplant werden. Beispielsweise sollten die verabreichten Schlafmittel vollständig ausgeschlafen werden. Sie können in unserer Ordination verweilen, bis Sie sich wieder fit fühlen. Unmittelbar nach dem Aufwachen kann es zu leichten Kreislaufschwächen kommen, daher sollten Sie innerhalb der ersten 12 Stunden nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Es wird empfohlen, in den ersten Stunden nach der OP und in der ersten Nacht in Begleitung zu bleiben. Beim Verlassen der Ordination erhalten Sie eine Notfallnummer, unter der Sie uns 24 Stunden erreichen können. Die erste Kontrolle erfolgt in der Regel am Tag nach der OP.

 

Risiken und Komplikationen

Bei operativen Eingriffen werden Haut, Gewebe und darunter liegende Strukturen mit Absaugkanülen behandelt. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen können dabei Komplikationen unterschiedlicher Schwere auftreten. Vor einer geplanten Operation ist es wichtig, umfassend über alle möglichen Risiken und Komplikationen informiert zu werden. In der Erstberatung werden wir gemeinsam mit Ihnen den entsprechenden Aufklärungsbogen durchgehen.
Kleinere Komplikationen

Die Fettabsaugung ist ein relativ komplikationsarmes Verfahren. Bei sorgfältiger Anwendung ist das Risiko dauerhafter Folgen sehr gering. Wie bei allen chirurgischen Eingriffen kann es zu minimalen Schmerzen, vergleichbar mit einem mittelstarken Muskelkater, sowie zu Schwellungen und Hämatomen kommen. Nach der Operation bilden sich Wassereinlagerungen, die Schwellungen und Spannungsschmerzen verursachen können. Vorbeugend sollte über einen Zeitraum von 4-6 Wochen Kompressionswäsche getragen werden, die direkt nach der Operation angelegt wird.

Weitere mögliche Komplikationen im Bereich der Spenderzone können Dellen und Unregelmäßigkeiten sein. Um das Risiko solcher Unregelmäßigkeiten möglichst gering zu halten, wird während der Operation streng darauf geachtet, die Stellen gleichmäßig abzusaugen. Dennoch können minimale Unregelmäßigkeiten verbleiben. Eine konsequente Nutzung von Kompressionswäsche sowie Lipomassagen durch einen Physiotherapeuten kann helfen, das Risiko zu minimieren.
Seltene, größere Komplikationen

Durch den Einsatz der Kanülen besteht das seltene Risiko, die Bauchdecke zu durchstoßen und Bauchorgane zu verletzen. Dies wäre eine Notsituation, die sofort operativ versorgt werden müsste. Die verwendeten Kanülen sind jedoch stumpf und werden mit höchster Sorgfalt in kontrollierten Bewegungen durch das Gewebe geführt.

In seltenen Fällen kann es zu anhaltenden Schwellungen und Lymphabflussstörungen kommen. Dies ist in der Regel kein Dauerzustand, wird aber von Betroffenen als unangenehm beschrieben. Eine konsequente Lipomassage kurz nach der Operation kann vorbeugend wirken.

 

Was kann man tun bei Komplikationen einer Fettabsaugung (Liposuktion)?

Sollten wider Erwarten Komplikationen auftreten, lassen wir Sie damit nicht allein. Sie erhalten nach der Operation eine Notfallnummer, unter der wir 24 Stunden für Sie erreichbar sind. Im Rahmen der nachfolgenden Routinekontrollen besprechen wir den Heilungsverlauf und das weitere Vorgehen im Detail mit Ihnen.
Heilung und Verlauf

Nach der Entscheidung für eine Operation ist die Vorfreude auf das Ergebnis oft groß. Bis das endgültige Ergebnis erreicht ist, braucht es jedoch Geduld. Ein längerer Heilungsprozess ist je nach Eingriff notwendig. Wenn Sie schon vor Ihrer geplanten Operation wissen, was auf Sie zukommt, wird Ihnen der Weg zum Endergebnis leichter fallen.

 

Wie lange dauert die Heilung?

In den ersten 24-48 Stunden werden Sie eine moderate Schwellung, Blutergüsse (besonders an der Entnahmestelle), leichte Schmerzen und ein minimales Unwohlsein bemerken. Es ist normal, dass Sie schwache Schmerzmittel benötigen werden. Viele Patientinnen und Patienten nehmen sich am ersten Tag nach der Operation einen Urlaubstag, um dem Körper die nötige Ruhe zur schnellen Regeneration zu geben. Nach 48 Stunden können Sie mit „Duschpflastern“ normal duschen.

Sollten Sie beruflich keine schwere körperliche Arbeit leisten, können Sie voraussichtlich ab dem 3./4. Tag nach der Operation wieder arbeiten.

Nach etwa einem Monat fühlen sich die meisten Patientinnen und Patienten wieder wie vor der Operation. Leichte Blutergüsse und eventuelle Schwellungen sind dann weitestgehend verschwunden.

Nach etwa drei Monaten werden sich die abgesaugten Stellen deutlich straffer und besser geformt anfühlen. Etwaige kleine Dellen und Unregelmäßigkeiten sind zu diesem Zeitpunkt normalerweise nicht mehr vorhanden.

Das endgültige Ergebnis können Sie in der Regel nach etwa einem Jahr erwarten. Dann sind alle Schwellungen abgeklungen und es gibt keine Formveränderungen mehr. Selbstverständlich stehen wir Ihnen während des gesamten Heilungsprozesses zur Verfügung.